Schuppende Flecken auf der Haut?

Das seborrhoische Ekzem (seborrhoisch: erhöhte Produktion von Talg) ist eine nicht ansteckende, erfahrungsgemäß von Rückfällen betroffene, chronisch-entzündete Hautkrankheit. Sie ist eine der häufigsten Hautkrankheiten.

Symptome:

  • rote Flecken (heller Hauttyp), helle Flecken (dunkler Hauttyp)
  • fettige Schuppen (glänzend, gelbfleckig)
  • selten: Juckreiz

besonders betroffen:

  • behaarte Kopfhaut (Haaransatz)
  • Augenbrauen
  • Wangen
  • Mimikfalten
  • Bartbereich
  • Achseln
  • unterer Brustbereich
  • Leistenregion
  • Genitalbereich (bei Männern)

Bei erschwerter Form des seborrhoischen Ekzems können die Symptome am ganzen Körper auftreten. Hautirritationen können temporär ganz abklingen.

Das seborrhoische Ekzem darf nicht verwechselt werden mit

  • der atoptischen Dermatitis (Neurodermitis)
    Symptomatisch ist der Juckreiz. Der krankhafte Kratzzwang verursacht eine substantielle Hautschädigung
  • der Psoriasis (Schuppenflechte)
    Der Juckreiz ist ebenfalls möglich.
  • dem Milchschorf (Säuglingsekzem)
    Milchschorf (im Volksmund so genannt wegen der Ähnlichkeit mit angebrannter, verkrusteter Milch) bedeutet nicht eine Milchunverträglichkeit und manifestiert sich i.d.R. ab dem 3. Säuglingsmonat.
    Bezeichnend sind die juckenden, gelblichen Schuppen/Krusten. Milchschorf kann eine mögliche spätere Neurodermitis ankündigen.
    Schuppt sich die Kopfhaut innerhalb der ersten 3 Lebenswochen, handelt es sich um den harmlosen Kopfgneis, der von alleine abklingt (i.d.R. nach 6 – 9 Monaten).
  • der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
    Die Pityriasis versicolor ist nicht ansteckend. Der Hefepilz (Malassezia furfur) manifestiert sich in den Haarfollikeln und verlinkt sich mit den Talgdrüsen. Es entsteht eine flächige, bräunliche Hornschicht (Pilzrasen).

Mögliche Ursache, Risikofaktoren:

  • genetische Disposition
  • mikrobielle Besiedelung der Haut
  • Stress

Der fetthaltige Talg bewahrt die Haut vor Austrocknung. Die seborrhoische Dermatitis verändert die Fettstruktur (Hautbarriere) der Epidermis (Oberhaut), so dass die Quantität der Malassezia-Pilze (Bestandteil der ordinären Hautflora) wächst. Die Pilze ernähren sich von dem Fett. Die Epidermis entzündet sich.

Therapie:

Auch wenn eine vollkommene Heilung nicht möglich ist, erreichbar ist eine Beschwerdefreiheit bzw. eine Linderung der Beschwerden.

  • Ausschluss von Psoriasis, Neurodermitis, Milchschof, Kleienpilzflechte
  • Hautpflegemittel (alkalifreie Waschmittel: entfetten Haut, lösen Schuppen auf, antiinfektiös)
  • Mögliche Wirkstoffe:
    • antientzündliche-
      (Corticosteroide: kurzzeitig niedrig potenziertes Präparat als Shampoo, Lotion oder Creme)
    • antimykotische-
      (Shampoos oder Cremes)
    • keratolytische-
      (Harnstoffe: beeinflussen Epidermis, hemmen Pilz-/Bakterienwachstum, stoßen abgestorbene Zellen ab)
  • Licht-Phothotherapie